Der Aussichtsturm der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt im Stadtpark Rotehorn.
Albinmüller-Turm
Stahl, Beton, Glas
Drohnenansicht auf den Albinmüller-Turm im Stadtpark von Magdeburg
Erleben Sie die
„Magdeburger Moderne“

Albinmüller-Turm
Erleben Sie die "Magdeburger Moderne"

Die 1920er Jahre. Aufbruch in die Moderne. Magdeburg als „Stadt neuen Bauwillens“ mittendrin. Kühne Visionen wachsen in den Himmel. Der Aussichtsturm Magdeburg, heute als Albinmüller-Turm bekannt, streckt sich als unübersehbare Landmarke aus Stahl, Beton, Glas und farbigem Nachtlicht am Ufer der Elbe 61 Meter in die Höhe.

Elegant, über jeden Zweifel erhaben, seiner Zeit voraus, inspiriert vom weltberühmten Bauhaus. Heute ist der Turm mit einer Grundfläche von 81 Quadratmetern eines der bedeutendsten Bauwerke Magdeburgs und ein beliebtes Ausflugsziel.

Der Turm – benannt nach seinem Erfinder, Architekt Professor Albin Müller (1871-1941), Künstlername: Albinmüller – ist ein beliebtes Ausflugsziel und zieht mit besonderen Aus- und Einblicken bis heute treue und immer neue Gäste der Landeshauptstadt an. Der Turm versprüht in unmittelbarer Nähe zur ebenfalls stilbildenden Stadthalle Magdeburg noch immer den Geist des Aufbruchs in eine neue Ära.

Genießen auch Sie dieses Flair sowie den Panoramablick über Magdeburg, seine Sehenswürdigkeiten und seine Umgebung – bei guter Sicht sogar bis zum Brockengipfel im sagenhaften Harz!

Geschichte des Albinmüller-Turms

Der Aussichtsturm und sein Architekt

Der Aussichtsturm im Rotehornpark Magdeburg wurde von dem Architekten Albin Müller, Künstlername Albinmüller, entworfen. Albinmüller war ursprünglich im Kunstgewerbe tätig und kam 1900 als junger Lehrer nach Magdeburg. Hier lehrte er mehrere Jahre an der Kunstgewerbeschule, die von seinen international erfolgreichen Arbeiten profitierte.

Magdeburg wurde zu einem Zentrum des modernen Kunstgewerbes.

Autodidaktisch bildete sich Albinmüller zum Architekten weiter. Schließlich wurde er von der Magdeburger Stadtverwaltung mit dem Entwurf des Geländes für die Deutsche Theaterausstellung beauftragt.

Das Ensemble wurde bald zu den schönsten Ausstellungsgeländen Deutschlands gezählt und war bis zum Zweiten Weltkrieg ein Forum für hochrangige wirtschaftliche und künstlerische Veranstaltungen. Neben dem Ausstellungsturm sind jedoch nur noch das Pferdetor und die von Johannes Göderitz entworfene Stadthalle erhalten geblieben.

Am 17. Juni 2012 wurde der Turm in Gedenken an seinen Architekten in Albinmüller-Turm umbenannt.

(H)Aus der Geschichte: Die Deutsche Theaterausstellung 1927

Die (Bühnen-)Welt ist begeistert. Zur Eröffnung der Deutschen Theaterausstellung 1927 in Magdeburg überschlägt sich die Begeisterung in der Elbestadt von Gästen aus der ganzen Welt. „Allein die Liste für die Pressevorbesichtigung zählt 294 Journalisten auf. Zeitungen nicht nur aus ganz Deutschland schickten Korrespondenten, auch die ,New York Times‘ und ,The Chicago Daily News‘“, heißt es in einer Retrospektive.

Von Mai bis Oktober 1927 war Magdeburg Gastgeber für Künstler, Kritiker, Theaterdirektoren und Ensembles. Auf den Bühnen wurden Inszenierungen sowie Ausstellungen und Einblicke in die Theaterkunst geboten. Dazu gab es mehr als 200 Kongresse und Tagungen im Rahmen der internationalen Großveranstaltung an der Elbe.

Innerhalb der Rekordzeit von nur zwei Jahren waren die Ausstellungs- und Bühnenräume auf dem Areal des Stadtparkes aus dem Boden gestampft worden. Erhalten sind heute davon noch die monumentale Stadthalle Magdeburg, das Pferdetor und der Albinmüller-Turm. Unverkennbar ist bis heute der Einfluss der Meister des Neuen Bauens, das vom weltberühmten Bauhaus – damals in Dessau ansässig – beeinflusst und von Visionären wie Bruno Taut und Johannes Göderitz in Magdeburg mit Leben erfüllt wurde.

Chronik des Aussichtsturms

1927, in einer dynamischen Periode der Stadtentwicklung, wurde der Aussichtsturm als Krönung des Gesamtensembles zur Deutschen Theater-Ausstellung errichtet. Künstlerische Oberleitung hatte hierfür Herr Prof. Albinmüller übernommen. Um die in 45 Meter Höhe gelegene Aussichtsplattform zu erreichen, bot der insgesamt knapp 61 Meter hohe Turm den Interessierten bereits zum damaligen Zeitpunkt einen Aufzug.

Beschädigungen während des Zweiten Weltkrieges und spätere mangelnde Instandhaltung des Denkmals erforderten die Schließung am 22. September 2001. Nach fast 3-jährigen, aufwändigen Sanierungsarbeiten erstrahlt nun das Magdeburger Kleinod in neuem Glanze.

1927

als aufstrebendes Kontra zur Stadthalle sowie als Krönung des Gesamtensembles zur Deutschen Theater-Ausstellung nach den Plänen des Darmstädter Architekten Prof. Albinmüller erbaut.

1944/45

Zerstörung des Ausstellungsgeländes (70 %) mit Stadthalle (90 %). Stehengeblieben ist lediglich der beschädigte Aussichtsturm.

1956

Der Aussichtsturm ist wieder für Besucher freigegeben - noch ohne Fahrstuhl. Die 510 Felder der Turmspitze müssen noch neu verglast werden.

1958

Die Kuppel des Aussichtsturmes wird abgedichtet. Zudem starteten 1958 die Ausbauarbeiten für das Turmcafe. Parallel finden Tanzveranstaltungen am Adolf-Mittag-See und am Aussichtsturm statt.

1972

Wiedereröffnung des Cafés in der Glaskuppel. Zu DDR-Zeiten zählt der Turm samt Café jährlich rund 100.000 Besucher.

1980er

Schließung des Cafés wegen Baufälligkeit. Ab Mitte der 1990er Jahre wird die Aussichtsplattform nur noch saisonal geöffnet; es folgen Sperrungen, Sanierungspläne.

2001

2001 beschließt der Stadtrat die Sanierung für fünf Millionen Mark; sie wird - wie auch die Sanierung der Stadthalle – aufgrund der Haushaltslage der Stadt Jahr für Jahr aufgeschoben. In diesem Jahr findet auch die Ausstellung "mediaTurm" im Aussichtsturm statt. Studierende des Fachbereichs Gestaltung der Hochschule Magdeburg-Stendal (FH) schufen mediale Arbeiten, die sich direkt und indirekt mit der Geschichte sowie der baulichen Struktur des Turmes auseinandersetzen. Über zwanzig spannende Objekte sind auf den elf Etagen zu erforschen. Am 22. September 2001 wurde der Turm aufgrund der Beschädigungen während des Zweiten Weltkrieges sowie der späteren mangelnden Instandhaltung geschlossen.

2003

Neuer Sanierungsbeschluss des Stadtrates: Kostenrahmen: 1,98 Millionen Euro.
2004 beginnen die Sanierungsarbeiten. Ende 2004 soll der Turm samt Café wiedereröffnen.

2005

2005 wachsen die Probleme: Baustopp, Streit zwischen Planern, Baufirmen und Hochbauamt; Kostenrahmen wächst zunächst auf 2,9, dann auf 3,1 Millionen Euro. Am 27. Juli 2006 wird der Aussichtsturms wieder eröffnet, allerdings ohne Café. Bereits innerhalb der ersten 4 Wochen nach der Wiedereröffnung am 27. Juli 2006 haben 11.000 Besucher den wunderbaren Rundblick über die Elbestadt genossen.

2012

Am 16. Februar 2012 beschließt der Stadtrat die Namensgebung „Albinmüller-Turm“ für Magdeburgs Wahrzeichen auf der Rotehorninsel als Hommage an den Architekten des Turms. Am 17. Juni 2012 erfolgt die offizielle Turmtaufe gegen 22:30 Uhr zwischen Elfen, Streichern und einem großen Lichtspektakel anlässlich des 85. Geburtstages.

2019

Am 17. Juni 2019 eröffnet die Ausstellung zur Moderne und die Einweihung der ersten Stele zur Beschilderung des landesweiten touristischen Netzwerkes "Bauhaus Dessau und die Moderne in Sachsen-Anhalt" Zudem wird die Beleuchtung (Rundumlicht) des Albinmüller-Turms wieder in Betrieb genommen